Kinder mit Hüftschmerz ohne erkennbare Ursache - eine Borreliose könnte Schuld sein

Borrelien können Auslöser für Lyme-Arthritis sein, welche bereits im Kindesalter auftritt

Von Cornelia Scherpe
10. November 2014

Nach einem Unfall kann eine geprellte Hüfte weh tun, doch Eltern werden stutzig, wenn ihr Kind ohne eine offensichtliche Ursache plötzlich über Hüftschmerzen klagt. In dem jungen Alter ist eine Arthrose doch eher unwahrscheinlich.

Lyme-Arthritis durch Zeckenbiss

Hinter den Beschwerden könnte jedoch eine Sonderform, die Lyme-Arthritis, stecken. Dabei handelt es sich um eine besondere Form der Gelenkentzündung, die nichts mit dem Alter zu tun hat. Die Infektion wird durch Bakterien ausgelöst, die wiederum durch eine Lyme-Borreliose in den Körper gelangt sind.

Eine solche Borreliose entsteht durch einen Zeckenbiss, der unerkannt geblieben ist und daher nicht behandelt wurde. Eine aktuelle Studie aus den USA legt nahe, dass die plötzlichen Hüftschmerzen bei Kindern in mindestens fünf Prozent der Fälle auf eine solche Borreliose zurückgehen.

Hüftschmerzen aufgrund unbehandelter Borreliose

Man hatte die Fälle von 385 Jungen und Mädchen untersucht, die wegen akuter Hüftschmerzen mit ihren Eltern ins Krankenhaus gefahren waren. Bei 5,2 Prozent der Fälle stellten die Ärzte eine Arthritis im Hüftgelenk fest, die auf eine unbehandelte Borreliose zurück ging.

Borreliose-Tests wurden in vielen Kliniken versäumt

Die Studie musste jedoch feststellen, dass in der Klinik nicht bei allen Kindern ein Test auf Borreliose gemacht worden war. Dafür muss lediglich nach Antikörpern im Blut gesucht werden. So haben vermutlich einige Kinder nicht die korrekte Diagnose bekommen. Man schätzt, dass rund acht Prozent der Fälle auf Borreliose hingewiesen hätten.

Die 13 Jungen und sieben Mädchen mit der richtigen Diagnose waren im Schnitt erst sieben Jahre. Die Forscher raten daher, bei Kindern mit Hüftschmerz ohne erkennbare Ursache zur Sicherheit immer auf eine Borreliose zu testen.