Künstliches Herz statt Transplantation als Alternative für Herzpatienten im Kommen

Von Nicole Freialdenhoven
19. August 2014

Immer mehr Mediziner setzen auf ein künstliches Herz statt einer Transplantation: Alleine am Deutschen Herzzentrum in Berlin wurden 2013 insgesamt 170 Kunstherzsysteme eingesetzt, während im gleichen Zeitraum lediglich 22 gespendete Herzen transplantiert wurden.

Grund dafür ist einerseits die weiter zurückgegangene Spendenbereitschaft der Deutschen und andererseits der technische Fortschritt bei den Kunstherzen. Besonderes bei älteren Menschen wird häufig auf ein Kunstherz gesetzt, da eine Transplantation hier aufgrund körperlicher Schwäche nicht mehr in Frage kommt.

Das Problem der fehlenden Spendenbereitschaft

In Deutschland wurden in den ersten Monaten des Jahres 2014 lediglich 513 Organe gespendet, während über 10.000 Patienten auf eine Transplantation warten. Der größte Teil von ihnen wartet indes auf eine Niere. Im Ausland zeigen sich die Spender großzügiger und so werden auch in Deutschland häufig Organe aus dem Ausland eingesetzt.

Allerdings darf zwischen Entnahme und Transplantation nur maximal vier Stunden liegen, so dass viele Angebote aus dem Ausland aufgrund der Distanz nicht wahrgenommen werden können. Ein künstliches Herz kann sich hier oft als letzte Rettung für die Betroffenen erweisen. In Berlin wurden bislang 2300 Implantate eingesetzt.