Lebenserwartung und mögliche Folgeschäden bei Typ-1-Diabetes

Lebenserwartung eines Typ-1-Diabetikers liegt zwölf Jahre hinter der Durchschnittserwartung

Von Cornelia Scherpe
27. Januar 2015

Die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen steigt dank der immer besseren Medizin. Dies gilt auch für Diabetiker, die aufgrund ihrer angeborenen Stoffwechselstörung bereits im Kindesalter ihren Blutzuckerspiegel künstlich regulieren müssen.

Wer an Diabetes des Typ 1 leidet, dessen Abwehrkräfte richten sich gegen die Zellen der Bauchspeicheldrüse, die Insulin herstellen. Gibt es nicht mehr genügend, muss das Hormon gespritzt werden, damit der Blutzucker nicht zu stark ansteigt.

Lebenserfahrung früher und heute

Früher war es jedoch oft nicht zu vermeiden, dass der Zuckerspiegel immer wieder zu hoch war, was die Lebenserwartung der Betroffenen beschnitt.

Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass die Versorgung trotz moderner Standards noch immer nicht perfekt ist. Die Lebenserwartung eines Typ-1-Diabetikers liegt demnach zwölf Jahre hinter der Durchschnittserwartung.

Im Vergleich zu früheren Jahrzehnten ist dennoch ein guter Trend zu beobachten. In den 1970ern lagen die Diabetiker noch 27 Jahre unter dem Durchschnitt, in den 1980ern im Schnitt 17 Jahre. Nun hat man also noch einmal fünf Jahre gewonnen.

Die aktuellen Werte gehen auf eine Studie von 2008 bis 2019 mit insgesamt 24.700 Typ-1-Diabetikern zurück.

Häufigste Todesursachen und Folgeschäden

Die häufigste Todesursache bei den zu früh verschiedenen Männern und Frauen waren dabei Herz-Kreislauf-Probleme. Das zeigt deutlich, wie häufig Diabetes Folgeerkrankungen der Gefäße nach sich zieht.

Besonders gefährdet sind Patienten, die bereits an einer Nierenfunktionsstörung leiden. Wird hier nicht besonders engmaschig kontrolliert, ist das Sterberisiko groß.

Allgemein zeigt die Studie, dass die individuelle Lebenserwartung stark davon abhängig ist, wie ernst die Patienten ihre Therapien nehmen und wie gut der behandelnde Arzt ist. In der Lebensdauer spiegelt sich daher wieder, wie qualitativ die Versorgung war.