Mit Parvoviren gegen Krebszellen: Neue Therapie erfolgreich getestet

Erfolgreicher Versuch zur Aktivierung des Enzyms Kinase PDK1 in Glioblastomen durch Parvoviren

Von Nicole Freialdenhoven
26. März 2015

In einem ersten Experiment haben sich Parvoviren als erfolgreiche Waffe gegen Glioblastome erwiesen, die am häufigsten vorkommende Tumorart im Gehirn. Bislang gelten Glioblastome als unheilbar und die Lebenserwartung liegt selbst mit Therapie bei durchschnittlich nur 15 Monaten.

Erfolgreicher Versuch zur Aktivierung des Enzyms Kinase PDK1 in Glioblastomen durch Parvoviren

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) berichtete nun von einem erfolgreichen Versuch, bei dem Parvoviren ein Enzym in Glioblastomen aktivieren, das in gesunden menschlichen Zellen nicht aktiviert werden kann. Dabei handelt es sich um das Enzym Kinase PDK1, das normalerweise von außen aktiviert wird, um eine Zelle zu vervollständigen und eine neue Virengeneration hervorzubringen.

In Experimenten mit Mäusen beobachteten die Forscher nun, dass der Parvovirus H1 das Enzym auch unabhängig von äußeren Wachstumsfaktoren aktiviert. Krebszellen profitieren von diesem ständig aktivierten Enzym, das sie von äußeren Faktoren unabhängig macht, während das Virus wiederum von den wachsenden Krebszellen profitiert, die auch ihm die Vermehrung ermöglichen.

Folgen der medizinischen Entdeckung

Die Forscher hoffen, diese Erkenntnis in Zukunft nutzen zu können um besser voraussagen zu können, bei welchen Tumoren eine Therapie mit Parvoviren erfolgreich sein kann.