Mittel gegen Epilepsie hilft bei Hirntumoren

Antiepileptika verlängern Überlebszeit von Patienten mit Hirntumor deutlich

Von Cornelia Scherpe
30. September 2011

Menschen mit Hirntumoren haben eine schlechte Prognose. Da dieser Krebs nur schwer zu therapieren ist, verbleibt den Patienten im Durchschnitt nur noch ein Jahr. Neue Erkenntnisse zeigen nun, dass eine Therapie mit einem Epilepsie-Medikament diesen Zeitraum um gut drei Monate anhebt.

In einer Studie wurden 573 Freiwillige behandelt, indem man sie in zwei Gruppen unterteilte. Nach dem Entfernen des Tumors erhielten sie entweder eine Standardbestrahlung oder eine Radiochemotherapie. Da Menschen mit Hirntumoren oft auch an Epilepsie leiden, hatten 400 von ihnen bereits zu Beginn der Studie Antiepileptika erhalten.

Studie eröffnet wirksamste Therapiemaßnahmen

Es zeigte sich bei der Studie nicht nur, dass die Radiochemotherapie der Standardbestrahlung überlegen ist, sondern dass auch die Antiepileptika einen Einfluss auf die weitere Lebenszeit der Patienten haben.

Die Standardbestrahlung führte zu einer Überlebenszeit von zehn bis maximal zwölf Monaten, die Radiochemotherapie brachte es bereits auf 14 Monate. Hatte der Patient zuvor noch Mittel gegen Epilepsie erhalten, verlängerte sich diese Zeit auf durchschnittlich 14,4 Monate. Besonders effektiv war das Mittel Valproat. Betrachtete man dieses Antiepileptika für sich genommen, verlängerte sich das Leben der Patienten sogar auf 17,4 Monate.