Neue Gen-Therapie bei Lymphomen - es kommt zu einer anhaltenden Remission

Von Cornelia Scherpe
11. September 2014

Mit dem Begriff Lymphom fassen Ärzte alle bösartigen und gutartigen Veränderungen der Lymphknoten zusammen. Eine Form, das B-Zelllymphom, zählt zu den aggressiven Tumoren und mussen bekämpft werden. Für diesen Kampf haben Forscher nun eine neue Gen-Therapie entwickelt, die in einer ersten Studie erstaunliche Ergebnisse erzielt.

Neuartige Gen-Therapie

Man behandelte 15 Freiwillige, denen man zunächst einige T-Zellen entnehmen musste. Diese Zellen sind ein wesentlicher Bestandteil des Immunsystems und kämpfen gegen körperfeindliche Zellen. Im Kampf gegen B-Zelllymphome sind sie allerdings recht machtlos.

Die Forscher wollten den T-Zellen daher unter die Arme greifen und sie quasi im Labor gegen den Feind stark machen. Dafür nahm man die Zellen und veränderte sie genetisch so, dass Sie die Tumorzellen besser erkennen und damit aggressiv gegen sie vorgehen können.

Die veränderten T-Zellen wurden den Patienten anschließend wieder eingesetzt und der weitere Verlauf dokumentiert.

Erfolgschancen gesteigert

Gleich bei acht der 15 Patienten und damit bei mehr als der Hälfte kam es zu einer kompletten Remission. Unter einer Remission versteht man in der Medizin einen messbaren Rückgang der Beschwerden, wobei eine komplette Remission bei Krebs bedeutet, dass zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung auch kein Tumorgewebe mehr messbar ist.

Bei weiteren vier Patienten erreichte die Gen-Therapie der T-Zellen zumindest eine Teil-Remission - den Behandelten ging es also deutlich besser. Bei den acht Behandelten mit kompletter Remission hielt dieser Zustand zwischen neun Monaten und 22 Monaten an, was den Patienten wertvolle Lebenszeit schenkt.

Einer der Patienten befindet sich nach 22 Monaten noch immer in der kompletten Remission.

Unter der Behandlung kam es zwar zu teils schweren Nebenwirkungen wie einem Delirium, doch diese waren zeitlich begrenzt und hinterließen keine weiteren Schäden.