Neue Maßnahmen zur Antibiotika-Vermeidung: CPR-Tests bei Atemwegserkrankungen
Mittels CPR-Test ermitteln ob hinter einer Atemwegserkrankung Viren oder Bakterien stecken
In der letzten Zeit hat die Kritik an Ärzten zugenommen, die für einfache Atemwegserkrankungen Antibiotika verschreiben, obwohl diese nachweislich nichts gegen virale Infekte ausrichten können. Der großzügige Umgang mit Antibiotika führt zunehmend zu Resistenzen und treibt außerdem die Kosten in die Höhe. Um zu entscheiden, ob Antibiotika bei Atemwegserkrankungen eingesetzt werden sollten oder nicht, empfehlen Ärzte nun einen CPR-Test.
Der CPR-Test als Biomarker für Bakterien
Die Wissenschaftler der Universität Kopenhagen stellten bei der Analyse mehrerer Studien fest, dass sich Tests auf das C-reaktive Protein (CRP) als Biomarker für bakterielle Infektionen eigneten. Haben Bakterien die Infektion ausgelöst, steigt der CRP-Wert im Körper auf das Zehn- bis Hundertfache an. Bakterien können mit Antibiotika erfolgreich besiegt werden - nicht jedoch Viren, die meist hinter akuten Atemwegsproblemen stecken.
Die Studien ergaben weiterhin, dass bei Patienten mit vorausgehendem CRP-Test durchschnittlich 22 Prozent weniger Antibiotika verordnet wurden. Allerdings waren die Daten der einzelnen Studien sehr unterschiedlich, so dass keine konkrete Aussage zum Einfluss des Testes auf die Vermeidung von Antibiotika getroffen werden könnte. Dazu seien weitere Studien notwendig.
Passend zum Thema
- Antibiotika - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen
- Antibiotika verstehen: Wann die Medikamente sinnvoll sind und wie Sie diese einnehmen müssen
- Asthma durch frühen Kontakt zu Antibiotika? Eine aktuelle Studie zweifelt daran
- Wer Antibiotika will, sollte nachmittags zum Arzt gehen
- Antibiotika-Tag 2014 - mehr Aufklärung ist gefragt
- Superverbreiter von Infektionen: Antibiotika haben keine Chance