Neue Maßnahmen zur Antibiotika-Vermeidung: CPR-Tests bei Atemwegserkrankungen

Mittels CPR-Test ermitteln ob hinter einer Atemwegserkrankung Viren oder Bakterien stecken

Von Nicole Freialdenhoven
5. Dezember 2014

In der letzten Zeit hat die Kritik an Ärzten zugenommen, die für einfache Atemwegserkrankungen Antibiotika verschreiben, obwohl diese nachweislich nichts gegen virale Infekte ausrichten können. Der großzügige Umgang mit Antibiotika führt zunehmend zu Resistenzen und treibt außerdem die Kosten in die Höhe. Um zu entscheiden, ob Antibiotika bei Atemwegserkrankungen eingesetzt werden sollten oder nicht, empfehlen Ärzte nun einen CPR-Test.

Der CPR-Test als Biomarker für Bakterien

Die Wissenschaftler der Universität Kopenhagen stellten bei der Analyse mehrerer Studien fest, dass sich Tests auf das C-reaktive Protein (CRP) als Biomarker für bakterielle Infektionen eigneten. Haben Bakterien die Infektion ausgelöst, steigt der CRP-Wert im Körper auf das Zehn- bis Hundertfache an. Bakterien können mit Antibiotika erfolgreich besiegt werden - nicht jedoch Viren, die meist hinter akuten Atemwegsproblemen stecken.

Die Studien ergaben weiterhin, dass bei Patienten mit vorausgehendem CRP-Test durchschnittlich 22 Prozent weniger Antibiotika verordnet wurden. Allerdings waren die Daten der einzelnen Studien sehr unterschiedlich, so dass keine konkrete Aussage zum Einfluss des Testes auf die Vermeidung von Antibiotika getroffen werden könnte. Dazu seien weitere Studien notwendig.