Neue Medikamente gegen Multiple Sklerose sollen die Therapie erleichtern

Von Cornelia Scherpe
14. Januar 2014

Multiple Sklerose ist ein ernstes Leiden, das allein in Deutschland rund 130.000 Patienten betrifft. Es handelt sich dabei um eine chronische Entzündung, da dass Immunsystem fehlgesteuert ist und so die Nervenzellen angegriffen werden. MS verläuft meist in Schüben, sodass es Phasen der Besserung zu geben scheint.

Doch dieser Schein trügt leider, denn der Verlauf ist zwar schleichend, aber bisher kann man ihn nicht aufhalten. Das bedeutet, dass MS mit den Jahren immer schlimmer wird. Zwar gibt es bisher keine Medikamente, die Heilung versprechen können, doch es gibt Mittel, um den Verlauf auszubremsen und so die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

Neue Medikamente auf dem Markt - Therapie mit Antikörper Alemtuzumab

2014 gibt es neue Medikamente, die vor allen Dingen die Vergabe der nötigen Wirkstoffe vereinfachen sollen. Bisher müssen gut 90 Prozent aller MS-Patienten ihre Arzneistoffe in Spritzenform bekommen und das täglich oder zumindest wöchentlich. Ein neues Infusionsmittel soll Patienten Erleichterung in der Zeitplanung verschaffen.

Der neue Antikörper Alemtuzumab muss nur noch selten in Form einer Infusion vergeben werden. Dafür reichen im ersten Jahr der Therapie fünf Termine an aufeinanderfolgenden Tagen. Im zweiten Jahr sind sogar drei Infusionstage ausreichend und im dritten Jahr müssen nur nach Bedarf noch einmal drei Tage angefügt werden. Danach gilt die Therapie als vorerst abgeschlossen. Studien haben gezeigt, wie wirksam diese neue Therapie ist. Allerdings muss man auch mit Nebenwirkungen rechnen. Da das Immunsystem geschwächt ist, kann der Patient vor allen Dingen zu Beginn der Therapie immer wieder von Infektionen betroffen sein.

Orale Medikamente sollen die Lebensqualität steigern

Eine zweite neue Alternative setzt auf die Vergabe von oralen Medikamenten. So soll vor allen Dingen die Lebensqualität der Patienten gesteigert werden, die psychische Probleme mit den regelmäßigen Spritzen haben. Doch auch hier muss man auf die tägliche Einnahme achten; dafür ist die Verträglichkeit gegenüber der Infusion deutlich höher.