Neue Therapie gegen Metastasen
Kombination aus Chemotherapie und Angiopoietin-2-Antikörper sehr wirksam gegen Metastasen
Deutsche Forscher haben einen Weg gefunden, die Bildung von Metastasen so effektiv wie nie zuvor zu hemmen. Damit werden die Heilungschancen von Krebs künftig besser denn je.
Bisher muss nach einer erfolgreichen Entfernung eines Tumors eine anschließende Chemotherapie erfolgen, da die Ärzte nicht wissen können, ob das Krebsgeschwür nicht bereits Tochterzellen in den Organismus entsandt hat und sich folglich Metastasen bilden. Eine solche Chemotherapie ist jedoch für den Patienten extrem belastend und daher suchte man nach einem Weg, die Metastasierung an sich zu verhindern.
Die Forscher arbeiteten mit dem noch relativ neuen Wissen, dass Tumoren für ihre Entwicklung auch die gesunden Blutgefäße in ihren Dienst stellen. Sie regen die Gefäße dazu an, Kapillaren in Richtung Geschwür auszubilden, damit die Krebszellen ideal mit Blut versorgt werden. Gleichzeitig beginnen die Wandzellen in den Blutgefäßen verschiedene Stoffe zu produzieren, die den Tumor in seinem Wachstum unterstützen.
Bekämpfung des Krebs von allen Seiten
Genau an diesen beiden Stellen setzten die Forscher nun an. Sie entwickelten den "Angiopoietin-2-Antikörper", der
- zum einen die Ausbildung der Kapillaren Richtung Krebs unterdrückt und
- zum anderen die Wandzellen daran hindert, die Faktoren zum Tumorwachstum zu bilden.
Dafür arbeiteten sie mit Versuchstieren, deren Tumoren entfernt wurden und die im Anschluss entweder nur eine Chemotherapie erhielten, den neuen Antikörper, oder eine Chemo in Kombination mit dem neue Antikörper. Das Ergebnis war eindeutig. Die Chemotherapie allein war nicht so wirksam wie der Antikörper und dieser allein wiederum nicht so gut wie die Kombi-Therapie.
Es bildeten sich bei den Tieren deutlich weniger Metastasen und ihr Leben wurde verlängert. Spätere Gewebeanalysen zeigten dann, wie genau der Angiopoietin-2-Antikörper auf die Blutgefäße gewirkt hatte und die Metastasen von zwei Seiten bekämpft werden.
Quelle
- http://derstandard.at/2000010138201/Wandzellen-der-Blutgefaesse-steuern-Metastasierung Abgerufen am 12. Januar 2015