Phthalate im Fast Food: Studie zeigt Bedenkliches über die Weichmacher

Forscherteam untersucht, wie viel Phthalate durch den Konsum von Fast Food auf den Menschen übergehen

Von Cornelia Scherpe
9. Mai 2016

Phthalate oder auch Phthalsäureester sind Weichmacher aus der Industrie. Sie werden verwendet, um synthetisches Gummi herzustellen, oder PVC und andere Kunststoffe zu erzeugen. In Nahrungsmitteln haben sie nichts verloren und doch werden sie darin immer wieder nachgewiesen.

Sie gelangen meist durch die Verpackung in Lebensmittel hinein und befinden sich daher in Fertigprodukten und abgepackten Waren. Ein US-Forscherteam hat sich angesehen, wie viel Phthalate durch den Konsum von Fast Food auf den Menschen übergehen und veröffentlichte nun die Ergebnisse.

Phthalate im Urin

Die Forscher untersuchten insgesamt 8.877 Freiwillige. Alle gaben detailliert über ihre Ernährung der letzten 24 Stunden Auskunft und erklärten sich zu einer Urinprobe bereit. Die Wissenschaftler suchten nach Phthalate im Urin und verglichen die Werte mit den Angaben zur Ernährung. Gesucht wurde nach den beiden häufigsten Weichmachern:

  1. DEHP (Diethylhexylphthalat) und
  2. DINP (Diisononylphthalat).

Wer Fast Food konsumiert hatte, der besaß mehr von beiden Stoffen im Urin.

  • Bei DEHP war der Anteil um 24 Prozent und
  • bei DINP sogar um 40 Prozent erhöht.

Schädlicher Einfluss

Für Ärzte sind diese Ergebnisse bedenklich. Immerhin haben Phthalate nachweislich einen schädlichen Einfluss auf den menschlichen Organismus und dürfen in Spielzeug seit 2007 nicht mehr verwendet werden. Sie wirken im Körper wie Hormone und können ungesunde Entwicklungen anstoßen.

  • Sie können zu Schäden im männlichen Fortpflanzungssystem führen und
  • bei Schwangeren das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen.
  • Außerdem deuten Studien darauf hin, dass Phthalate chronische Leiden wie Asthma fördern und im Gehirn Schäden verursachen, die zu Verhaltesstörungen führen.

Was in Spielzeug und Babyartikeln aller Art verboten ist, sollte gerade in Nahrungsmitteln erst recht nicht vorkommen.