Rehabilitation der Leckereien: Schokolade und Pommes machen nicht süchtig

Von Nicole Freialdenhoven
16. September 2014

Immer wieder geistern Meldungen durch die Fachpresse, wonach Zucker oder Fett süchtig machen können. Betroffene verlangten demnach nach Schokolade oder Pommes wie andere Süchtige nach Nikotin oder Alkohol.

Ein internationales Forscherteam verwies diese Annahme nun in einem medizinischen Fachjournal ins Reich der Fabel: Zwar könnten manche Menschen ein suchtähnliches Verhältnis zu bestimmten Nahrungsmitteln entwickelt, doch es handele sich dabei nicht um eine typische Sucht nach bestimmten Substanzen.

Effekt ist psychologisch bedingt, nicht nährstoffabhängig

Anders als beispielsweise klassische Drogen wie Heroin oder Kokain, üben Nährstoffe keine vergleichbare Wirkung auf das Gehirn aus. Stattdessen handele es sich eher um eine Verhaltungsstörung bei den Betroffenen, die mit der Spielsucht vergleichbar sei: Sie werden süchtig nach den positiven Gefühlen, die bestimmte Nahrungsmittel in ihrem Gehirn auslösen.

Statt also Nährstoffe wie Zucker und Fett zu verteufeln, solle der Fokus lieber auf psychologische Aspekte gelegt werden und das Verhältnis der Betroffenen zu bestimmten Nahrungsmitteln ergründet werden.