So kommt man mit ausreichend Rente früher in den verdienten Ruhestand

Arbeitnehmer, die vorzeitig in Rente gehen möchten, sollten ihre finanzielle Situation genau durchrechnen

Von Ingo Krüger
18. Juni 2015

Seit 2013 wird die Rente mit 67 schrittweise eingeführt. Wer eher in Ruhestand gehen möchte, kann dies abschlagsfrei tun, wenn er bis zum 63. Geburtstag wenigstens 45 Jahre lang Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung gezahlt hat. Zeiten mit dem Bezug

werden dabei berücksichtigt. Wenn mindestens 35 Beitragsjahre zur Rentenversicherung vorliegen, ist es auch möglich, eine vorgezogene Altersrente zu beziehen. Doch dann müssen Rentenabschläge in Kauf genommen werden. Jeder Monat vorzeitiger Inanspruchnahme reduziert die Höhe der Rente um 0,3 Prozent - und zwar dauerhaft für den gesamten Ruhestand.

Finanzielle Situation analysieren

Arbeitnehmer, die vorzeitig in Rente gehen möchten, sollten daher ihre finanzielle Situation genau durchrechnen. Dabei sollten sie bedenken, dass auch auf die Rente Steuern und Abgaben fällig sind, auch Kranken- und Pflegeversicherung wollen bezahlt werden. Bei Betriebsrenten müssen Arbeitnehmer im Ruhestand sogar den Beitrag des Arbeitgebers zahlen. Bei Kinderlosen beläuft sich der Krankenversicherungsbeitrag insgesamt auf immerhin 17,2 Prozent plus Zusatzbeitrag.

Sofortrente und finanzielles Polster

Im Alter sollten 80 Prozent des früheren Nettoverdienstes zur Verfügung stehen. Ob man diesen Wert erreicht, sollte man daher vorzeitig ausrechnen. Helfen, die Differenz zu überwinden, können

Berücksichtigen sollte man dabei jedoch, wann das Geld zur Verfügung steht. Mit ausreichend Vermögen lässt sich gegen eine Einmalzahlung auch eine Sofortrente beziehen. So erhält man sich eine Rente bis zum Lebensende.

Ein finanzielles Polster als Notgroschen sollten Rentner ebenfalls einkalkulieren. Ausgaben für Reparaturen oder altersgerechte Umbauten am Haus oder Pflegekosten für den Partner reißen leicht ein großes Loch in die Kasse.