Teil des vergrößerten Panamakanals wird probehalber geflutet

Auf der ausgebauten Wasserstraße finden die ersten Tests für die Eröffnung in zehn Monaten statt

Von Ingo Krüger
12. Juni 2015

Seit 1914 zählt der Panamakanal zu den wichtigsten Wasserstraßen der Welt. Jedes Jahr durchfahren ihn rund 14.300 Schiffe. Um größeren Schiffen als bisher die Durchfahrt zu ermöglichen, wird der Kanal seit 2007 ausgebaut und erweitert.

Nun finden die ersten Tests für die Eröffnung in zehn Monaten statt. Seit wenigen Tagen wird ein Kanalabschnitt an der Atlantikküste geflutet. Insgesamt fünf Millionen Kubikmeter Wasser fließen fünf Tage lang in den Bereich der neuen Schleuse Agua Fria in Gatún.

Milliarden-Projekt zur Erweiterung

In Zukunft sollen den Panamakanal auch Schiffe mit einer Ladekapazität von bis zu 14.000 Containern nutzen können. Dies wäre, verglichen mit heute, das dreifache Fassungsvermögen. Das Ende des Erweiterungs-Projekts war für 2014 vorgesehen, doch

  • Streiks,
  • Streit über Zusatzkosten und
  • Schwierigkeiten bei den Bauarbeiten

schoben es immer wieder auf. Mittlerweile verursacht das Projekt Kosten in Höhe von 4,64 Milliarden Euro.

Konkurrenz durch den Nicaraguakanal

Konkurrenz für den Panamakanal wird es durch den Bau einer Wasserstraße von der Karibik zum Pazifik in Nicaragua geben. Dort erfolgte im Dezember 2014 der erste Spatenstich für den Bau eines weiteren Kanals.

Ihn sollen letztlich noch erheblich größere Containerschiffe passieren können als es im Panamakanal nach dem Ausbau möglich ist. Der Nicaraguakanal soll in fünf Jahren fertig sein und gut 50 Milliarden Dollar kosten. Zuständig für den Bau ist die chinesische HKND-Unternehmensgruppe.