Tuberkulose-Impfung schlechter, als gedacht - Kinder profitieren kaum

Die Wirksamkeit des neu entwickelten Schutzes stellt sich in einer Studie als sehr begrenzt heraus

Von Cornelia Scherpe
8. Februar 2013

Tuberkulose gehört zu den gefürchteten Infektionen, bei denen Bakterien sich vor allen Dingen die Lunge als Siedlungsort aussuchen und dort für schwere Entzündungen sorgen. Um den Patienten zu helfen, wurde ein neuer Impfstoff entwickelt und bereits beim Menschen eingesetzt. Der seit vielen Jahrzehnten benutzte Wirkstoff ist nicht sehr wirksam, daher ruhte alle Hoffnung auf seinem neuen Nachfolger.

Enttäuschte Hoffnungen

Die anfänglich so großen Hoffnungen wurden jedoch nun mehr oder weniger gedämpft. Es hat sich herausgestellt, dass ausgerechnet bei Kindern der Impfstoff nicht so gut wie erhofft wirkt. Die Feldstudie veröffentlicht hierzu nun ihre Daten.

Insgesamt hatte man mit 2.794 Säuglingen gearbeitet, die in oder nahe Kapstadt geboren wurden waren. Dort ist die Gefahr für eine Infektion noch immer sehr hoch. Etwa drei Prozent der Kleinkinder erkranken noch vor ihrem zweiten Lebensjahr an Tuberkulose.

Die Hälfte der Kinder hatte nur ein Placebo erhalten, die anderen den neuen Wirkstoff. Sie alle waren zunächst gesund und erhielten die Impfung nun im Alter zwischen vier und sechs Monaten. Man hoffte, dass so die Rate der Infektionen schnell sinken würde. Doch die Wirksamkeit des Schutzes stellte sich als sehr begrenzt heraus.

Weitere Studien in Planung

In den kommenden zwei Jahren der Studie erkrankten aus der Placebogruppe wie zu erwarten war, rund drei Prozent. Es waren von 1.395 Kindern genau 39, was exakt 2,8 Prozent entspricht. In der Gruppe der 1.399 geimpften Kleinkinder sah es aber kaum besser aus. Hier bekamen 32 Kinder Tuberkulose, was 2,3 Prozent entspricht. Die Mediziner sind enttäuscht, wollen aber noch weitere Studien durchführen.