Überleben im Zoo - Tierparks übernehmen wichtige Rolle im Artenschutz

Von Dörte Rösler
6. November 2013

Zoobetreiber haben es nicht leicht. Die Vielzahl an Freizeitaktivitäten macht einen Besuch im Tierpark weniger attraktiv, und immer mehr Menschen bleiben den Käfigen aus Prinzip fern: sie halten die Tierschauen für nicht mehr zeitgemäß.

Fortpflanzung bedrohter Tierarten

Trotz der teilweise berechtigten Kritik leisten die Zoos heute jedoch einen unverzichtbaren Beitrag für den Artenschutz. Längst verstehen sich die Parks nicht mehr nur als Bühne für exotische Flora und Fauna. Etliche Betreiber engagieren sich im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP), sie beschäftigen international vernetzte Biologen, die bedrohte Tierarten gezielt bei der Fortpflanzung unterstützen.

Schutz nicht nur für Publikumslieblinge

Allerdings: Orang-Utans, Pandas oder Amur-Leoparden, die in der Gunst des Publikums hoch stehen, locken zahlreiche Besucher in den Zoo. Die Kihansi-Gischtkröte dagegen möchte kaum jemand sehen - obwohl auch sie vom Aussterben bedroht ist und ihr Verlust das Ökosystem ärmer machen würde. Zoos müssen daher die Balance wahren zwischen den Interessen des Publikums und der Tiere.

Gentechnik und "Arche aus Eis"

Für den Artenschutz setzen sie dabei auch moderne Gentechnologie ein. In weltweit verteilten Tiefkühl-Zoos werden Zellen von ausgestorbenen und bedrohten Tierarten archiviert. In Deutschland sammelt etwa das Fraunhofer-Institut in Sulzbach in der Zellbank "Cryo-Brehm" genetisches Material zahlreicher Wildtiere. Eine Arche aus Eis.