Wie viele Tage Ruhe sind nach einer Gehirnerschütterung sinnvoll?
Eine zu lange Ruhezeit kann der Genesung schaden
Bei einer Gehirnerschütterung kommt es durch einen Schlag oder Sturz zu einer kleineren Schädel-Hirn-Verletzung. Durch die ruckartige Bewegung schlägt das Gehirn von innen gegen die Schädelwand, was je nach Heftigkeit zu unterschiedlich starken Symptomen führen kann.
Körperliche Schonung nach einer Gehirnerschütterunng
Es ist daher üblich, dass Patienten mit einer Gehirnerschütterung ihrem Körper die kommenden Tage vor allen Dingen Ruhe gönnen. Dabei sollte der Kontakt zu allen Reizen so gut es geht minimiert werden. Das bedeutet Sport ist tabu und auch Fernsehen und Lesen sollte möglichst nicht erfolgen.
Die allgemeine Empfehlung geht dabei von einer Ruhephase von ca. 48 Stunden aus. Zeigen sich in diesen zwei Tagen keine Beschwerden wie Schwindel, Erbrechen, Kopfschmerzen etc. kann man wieder normal in den Alltag starten.
Studie zur Länge der Ruhezeit
Ein aktuelle Studie wollte jedoch wissen, ob eine längere Ruhezeit nicht sinnvoller ist. Gerade bei Kindern, deren Gehirne noch in der Entwicklung sind, könnte mehr Ruhe wichtig sein.
Genau das überprüfte man in 99 Fällen und kam auf ein interessantes Ergebnis: Mehr Ruhe schadet offenbar dem Gehirn.
An der Untersuchung nahmen Kinder ab elf Jahren und junge Erwachsene bis 22 Jahren teil. Alle hatten sich eine Gehirnerschütterung zugezogen und waren deshalb im Krankenhaus.
Man teilte sie dort nach der Standarduntersuchung in zwei Gruppen. Die ersten sollten entsprechend der Leitlinie noch zwei Tage daheim ruhen, die anderen fünf Tage.
Die Eltern und Patienten selbst sollten in einem Tagebuch festhalten, welche Aktivitäten (geistig und körperlich) sie absolvierten und wie es ihnen dabei ging. Am dritten und zehnten Tag nach der Gehirnerschütterung wurden außerdem Tests unter ärztlicher Aufsicht absolviert.
Bei beiden Gruppen gingen die typischen Beschwerden in 60 Prozent der Fälle nach zehn Tagen weg. In der Gruppe mit fünf Tagen Ruhe dauerte dies bei der Hälfte der Kinder jedoch drei Tage länger.
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