Zwangsheirat im Jemen: Achtjährige verblutet in Hochzeitsnacht

Von Dörte Rösler
10. September 2013

Eine Achtjährige ist im Jemen in ihrer Hochzeitsnacht verblutet. Offenbar zwang der wesentlich ältere Ehemann das Mädchen zum Geschlechtsverkehr - dabei soll die Gebärmutter des Kindes gerissen sein. Ob der aus Saudi-Arabien stammende Bräutigam festgenommen wurde, ist bisher unklar. Er hatte dem Stiefvater des Mädchens umgerechnet 2024 Euro für die Heirat gezahlt.

Im Jemen sind Eheschließungen mit Kindern weit verbreitet. Vor allem in ländlichen Regionen werden die Mädchen sehr jung verheiratet. Zwar fordert das jemenitische Zentrum für Menschenrechte seit langem eine Änderung der Gesetze, die führenden Islamisten wollen die Kinder-Ehe jedoch beibehalten.

Erst wenige Tage vor dem Tod der kleinen Rawan war in der gleichen Region eine Zwölfjährige in der Hochzeitsnacht gestorben.