ASS sollte nicht vorsorglich als Schutz gegen Darmkrebs eingenommen werden

Von Cornelia Scherpe
27. August 2013

Nachdem in diversen Studien gezeigt werden konnte, dass durch die Einnahme von ASS das Risiko für Darmkrebs sinkt, lag der Gedanke nahe, dass man durch die regelmäßige Verwendung ganz unkompliziert das eigene Risiko senken kann. Immerhin handelt es sich bei der ASS, also der Acetylsalicylsäure, um das rezeptfreie Aspirin.

Zwar stimmt es, dass Aspirin gut gegen leichte bis mittlere Schmerzen hilft und wenig Nebenwirkungen hat, dennoch sollte man es weiterhin nur dann einnehmen, wenn man wirklich Schmerzen hat. Ein täglicher und vielleicht sogar jahrelanger Gebrauch bringt bedenkliche Nebenwirkungen mit sich und daher empfiehlt sich ASS nicht als Präventivmittel gegen Darmkrebs.

WHS-Studie

Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie. Die Women's Health Study (kurz WHS) hat getestet, wie sich die regelmäßige Einnahme von ASS auf den Körper von 20.000 Frauen auswirkte. Da man bereits Bedenken hatte, wies man die Damen an, nicht an jedem Tag, sondern nur an jedem zweiten eine Tablette mit 100 Milligramm zu nehmen. Tatsächlich zeigte sich nach zehn Jahren, dass das Risiko auf Darmkrebs messbar gesunken war. Im Schnitt konnten die Frauen ihre Gefahr um gute 20 Prozent verkleinern.

Doch dafür mussten manche einen zu hohen Preis zahlen. Man hatte nach diesen zehn Jahren die Einnahme gestoppt, die Teilnehmerinnen aber noch weitere acht Jahre regelmäßig zu Nachuntersuchungen gebeten. Dabei zeigte sich, dass die Frauen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe auffallend häufig Blutungen im Magen-Darm-Trakt bekommen hatten. Zudem hatte sich die Rate der Magengeschwüre deutlich erhöht.

Daraus schlussfolgern die Forscher, dass die zehn Jahre Dauereinnahme von ASS Magen und Darm der Probandinnen geschädigt hatte. Daher ist Aspirin als Prävention vor Darmkrebs nicht geeignet. Das Risiko für innere Blutungen ist zu groß.