COPD-Therapie mittels Inhalator: Laut Studie ist die Behandlung sicher
Patienten mit der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (der COPD) können zwar leider bisher nicht geheilt werden, doch es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um das Leiden zumindest in Schach zu halten. Neben oralen Medikamenten und einer Sauerstofftherapie gibt es auch seit 2007 den sogenannten Respimat Soft Inhaler.
Dieses Inhalationsgerät macht es möglich, dass nur mit einem Unterdruck und daher ohne schädliche Treibmittel eine genau definierte Menge des Wirkstoffes als Sprühwolke aus dem Gerät kommt. Der Patient kann diese dann einatmen, sodass der Wirkstoff direkt in der Lunge wirkt. Bei der Behandlung von COPD war das Inhalieren des Wirkstoffes Tiotropium aber in die Negativschlagzeilen geraten.
Mehr Herz-Kreislauf-Beschwerden
Bei der oralen Einnahme als Kapsel gab es älteren Studien zufolge keine Probleme, doch nun beim direkten Einatmen sei die Zahl der Herzprobleme gestiegen. Das verwirrte natürlich die Patienten und man fürchtete, die Anwendung von Tiotropium mittels Inhalationsgerät würde zu mehr Herztoden führen.
Das Sterberisiko ist nicht höher mit dem Inhalieren von Tiotropium
Eine jüngst veröffentlichte Studie belegt jedoch, dass diese Form der Therapie nachweislich sicher ist und daher ruhig wieder vermehrt zum Einsatz kommen kann. An der Untersuchung hatten sich 17.135 Menschen mit COPD beteiligt. Auch Patienten, die neben diesem Leiden bereits Herzprobleme (aber keine Infarkte) hatten, wurden bewusst in die Studie mit eingeschlossen.
Neben einer Gruppe, die konventionell therapiert wurde (mit Tiotropium in Kapselform) bekamen Gruppe 2 und 3 den Wirkstoff Tiotropium via Respimat Soft Inhaler in zwei verschiedenen Dosierungen. Nach 2,3 Jahren waren in der Inhalationsgruppe mit niedriger Dosis 7,7 Prozent und in jener mit hoher Dosis 7,4 Prozent der Patienten verstorben. In der Kapsel-Gruppe kam man aber ebenfalls auf 7,7 Prozent, was die Gruppen beim Sterberisiko vollkommen gleichauf sein lässt.
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Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/55799/Tiotropium-Studie-rehabilitiert-Soft-Inhaler Abgerufen am 13. September 2013