Experimentelle Therapie mit Methadon zur Behandlung von Gehirntumoren

Positive Wirkung von Methadon als zusätzliches Medikament zur Chemotherapie im Tierversuch festgestellt

Von Nicole Freialdenhoven
2. April 2015

Methadon ist den meisten Menschen als Ersatzdroge für Heroinsüchtige auf Entzug ein Begriff. Das Opoid kann jedoch auch als Medikament erfolgreich eingesetzt werden.

Methadon als zusätzliches Medikament zur Chemotherapie

Erste medizinische Experimente mit Mäusen und an menschlichen Zellkulturen wiesen nun darauf hin, dass Methadon möglicherweise zur Behandlung von Glioblastomen im Gehirn eingesetzt werden könnte. Im Experiment zeigte sich, dass die Wirkung einer Chemotherapie durch die zusätzliche Gabe von D,L-Methadon verstärkt wurde.

Wirkungsweise

Die Forscher beobachteten im Labor, dass der Wirkstoff zunächst die Opioidrezeptoren auf der Oberfläche der Krebszellen aktivierte und diese so aufnahmebreiter für das reguläre Krebsmedikament machte.

Außerdem wurde das Herauspumpen des Mittels aus der Krebszelle verlangsamt, so dass es länger und höher konzentriert in der Krebszelle wirken konnte. Die Forscher warnen jedoch zugleich vor zu großem Optimismus.

Übertragung auf den Menschen möglich?

Derzeit habe es noch keine Studien mit Krebspatienten gegeben und obendrein könnte der Einsatz von Methadon starke Nebenwirkungen haben. Sie warnen davor, Patienten schon jetzt eine Behandlung mit Methadon zu versprechen, solange sich die Forschung noch im experimentellen Stadium befindet.