Immer mehr Firmen respektieren den individuellen Tagesrhythmus ihrer Mitarbeiter

Individualisierte Arbeitszeiten passen sich der persönlichen Leistungsfähigkeit an und steigern somit die Produktivität

Von Dörte Rösler
17. Oktober 2014

Die innere Uhr ist ein genetisches Programm. Sie steuert die körperliche Leistungsfähigkeit und macht Menschen zu Frühaufstehern oder Nachteulen. Wer gegen seinen biologischen Rhythmus arbeiten muss, fühlt sich oft gerädert - mit entsprechend geringer Produktivität. Immer mehr Firmen erkennen das und stellen ihren Mitarbeitern frei, wann sie arbeiten.

Einfluss des Tagesrhythmus' bereits in der Schule

Chronobiologen, die sich mit dem genetisch festgelegten Tagesrhythmus beschäftigen, plädieren schon lange für individualisierte Arbeitszeiten. So schneiden "Lerchen" schon in der Schule besser ab als "Eulen", die erst in den Abendstunden ihre Topform erreichen. Dieses Muster setzt sich im Berufsleben fort: Wer morgens schwer in Schwung kommt, ist in einer Arbeitsumgebung mit frühen Dienstzeiten fehl am Platz, da er hier kaum volle Leistungen bringen kann.

Flexible statt feste Arbeitszeiten

Die biologische Uhr bestimmt über unseren Stoffwechsel, die Ausschüttung von Hormonen - und nach Ansicht der Forscher sollte sie auch über unsere Berufswahl entscheiden. Oder wir suchen unseren Job dort, wo wie die Arbeit auf unseren Tagesrhythmus abstimmen können. Statt fester Anwesenheitszeiten setzen Firmen wie Microsoft etwa schon seit 1998 auf flexible Arbeitszeiten. Neuerdings können Beschäftigte sogar über ihren Arbeitsplatz selbst entscheiden - fahre ich in die Firma oder mache ich mein Zuhause zum Büro.

Risiken der Easy Economy

Was wie eine erstrebenswerte Freiheit aussieht, birgt jedoch auch Gefahren. Angestellte müssen sich wie Selbständige organisieren und können dadurch oft nicht mehr richtig vom Job abschalten.