Keuchhusten wird oft zu spät erkannt

Von Cornelia Scherpe
5. Dezember 2013

Der Arzt nennt das Leiden "Pertussis" und beschreibt damit das, was man allgemein als "Keuchhusten" bezeichnet. Inzwischen gibt es gute Impfstoffe, mit denen eine Schutzquote von 80 bis sogar 90 Prozent erzielt werden kann. Doch das bringt zugleich ein Problem mit sich: In Ländern, in denen die Menschen einen vergleichsweise guten Impfstatus haben, denken die Ärzte seltener an eine Infektion. So kommt es, dass auch bei deutlichen Symptomen nicht an Keuchhusten gedacht wird.

Amerikanische Studie

Wie oft die Krankheit durch das Netz rutscht, hat eine Studie in den USA gezeigt. Man hatte mit 501 Kindern gearbeitet, die zwischen wenigen Monaten und 18 Jahren alt waren. 93 Prozent der Kinder bis sechs Jahren waren komplett durch eine DTaP-Impfung geschützt und 38 Prozent der Kinder bis 18 Jahren hatten das Tdap-Vakzin erhalten und waren daher auch relativ gut geschützt.

Dennoch hatten ganze 34 Prozent der Kinder einen schweren Husten, der stakkatoartig verlief und dies gilt als klares Symptom für Keuchhusten. 30 Prozent husteten derart stark, das sie sich dabei übergeben mussten und acht Prozent erzeugten beim Atmen eindeutig keuchende Geräusche. Dennoch benötigten 60 Prozent dieser keuchenden Patienten - und damit mehr als die Hälfte - mehrere Arztbesuche, bis die richtige Diagnose "Pertussis" gestellt worden war.

Häufig zunächst falsche Diagnose Asthma

22 Prozent der Kinder hatten bei der ersten Diagnose aber gesagt bekommen, sie hätten Asthma. Fast jedes vierte Kind war also zunächst falsch behandelt worden. Erst wenn nach einiger Zeit die Behandlung auf Asthma keine Wirkung zeigte, dachten die Ärzte schlussendlich doch an Keuchhusten.

Doch gerade bei Keuchhusten ist es sehr wichtig, die richtige Diagnose schnell zu stellen und entsprechend eine Therapie zu beginnen. Die Ansteckungsgefahr ist sonst sehr hoch.