Leben mit Epilepsie: neuer Minisensor warnt bei einem Anfall
Um das Leben im Alltag so sicher wie möglich zu machen, haben deutsche Forscher einen kleinen Sensor entwickelt
Menschen mit Epilepsie erhalten durch die moderne Medizin die Möglichkeit, ein relativ normales Leben zu führen. Wer gut auf Medikamente anspricht und bei wem die Dosis ideal eingestellt ist, lebt oft ohne Anfälle.
Die Gefahren lauern im Alltag
Allerdings verläuft die Therapie nicht bei jedem Epileptiker nach dem Handbuch und je nach Schwere der Krankheit und individuellem Verlauf sind Krampfanfälle nicht immer zu vermeiden. Für Betroffene und deren Umfeld kann das zur Gefahr werden; etwa dann, wenn ein Schub während des Gangs über die Straße auftritt.
Minisensor mit Meldefunktion
Die Idee zu einem helfenden Minisensor kommt aus Bonn. Das Gerät wird ähnlich wie ein Hörgerät getragen. Es belastet damit den Patienten im Alltag bei keinen Tätigkeiten und ist dennoch immer dabei. Das Messgerät kontrolliert permanent den Puls des Trägers und erkennt feine Bewegungsmuster.
Vorab haben die Forscher durch eine Untersuchung mit Epileptikern ermittelt, welche Bewegungen kurz vor einem Krampfanfall auftreten. Misst der Sensor diese Muster, kann er ein Warnsignal abgeben. Dafür soll der Sensor über eine App mit dem Smartphone verbunden werden. Je nach Einstellung, kann dann
- ein Angehöriger,
- der behandelnde Arzt, oder auch
- direkt der Notruf
informiert werden. Die Details sind bisher noch in der Planung und bislang gibt es auch nur einen Prototypen des Sensors. Er soll in den kommenden Jahren noch verfeinert werden, bevor eine größere Produktion anläuft. Das Bundesforschungsministerium fördert die Entwicklung.
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