Hirn-OP bei Epilepsie bewährt sich: Patienten haben langfristig seltener Anfälle

Studie zur Langzeitwirkung der Hirnoperation bei FCD-Patienten

Von Cornelia Scherpe
23. April 2015

Menschen mit Epilepsie leiden an einer neurologischen Störung. Bei rund zwei Dritteln der Patienten kann man die Krankheit mit nicht-invasiven Therapien in den Begriff bekommen. Sie nehmen zum Beispiel individuell auf sie angepasste Antiepileptika.

Das letzte Drittel jedoch zeigt sich diesen Maßnahmen gegenüber als therapieresistent. Die Betroffenen haben trotz Therapie immer wieder epileptische Anfälle.

Hirnoperation bei therapieresistenten Patienten

Um dieser Patientengruppe zu helfen, hat man eine spezielle Gehirnoperation entwickelt. Dabei wird die Schädeldecke geöffnet und genau der Bereich der Großhirnrinde herausgenommen, der für die Anfälle verantwortlich ist.

Wie sicher und effektiv dieses Vorgehen ist, hat eine aktuelle Studie beleuchtet und bescheinigt der Hirn-OP eine gute Langzeitwirkung.

Studie zur Langzeitwirkung der Hirnoperation bei FCD-Patienten

Insgesamt hatte man 211 Patienten begleitet, die an der sogenannten "FCD" litten. Diese Abkürzung steht für "fokale kortikale Dysplasie". Es handelt sich dabei um die häufigste Ursache für Epilepsie.

Alle Patienten unterzogen sich der Operation und wurden anschießend noch einige Jahre von den Forschern betreut. Bei zwei Dritteln der Patienten traten nach der OP überhaupt keine epileptischen Anfälle mehr auf. Da die Studienteilnehmer bis zu zwölf Jahre in Nachbeobachtung waren, zeigt dies die sehr gute Langzeitwirkung der OP.

Von diesen Patienten ohne weitere Anfälle hatten 67 Prozent sogar komplett oder zumindest zu einem Großteil auf eine weitere Medikamenteneinnahme verzichtet.

Bei den übrigen Patienten setzte man die Therapie mit gängigen Epilepsie-Medikamenten fort - was in der Mehrheit dieser Fälle auf Wunsch der Probanden hin geschah. Diese Patienten fühlten sich einfach sicherer, wenn sie die Medikamente nahmen.

Nötig waren die Mittel laut Einschätzung der Forscher vermutlich auch bei diesen Menschen nicht mehr.

Operation möglichst frühzeitig durchführen

Die Studie zeigte außerdem, dass die Erfolgschancen der Hirn-OP umso größer sind, je jünger der jeweilige Patient ist. Am höchsten war die Erfolgsquote bei jenen unter 18 Jahren.