Epilepsie besser erkennen: Bluttests unterstützen differenzierte Diagnose

Experten empfehlen Patienten zur halbjährlichen Blutkontrolle

Von Nicole Freialdenhoven
25. Februar 2015

Um eine epileptische Erkrankung optimal zu therapieren, empfehlen Experten umfassende Bluttests zur Diagnosestellung.

Neurologisch bedingte Anfälle diagnostizieren

Dabei wird vor allem geprüft, ob erhöhte Werte des Hormons Prolaktin vorliegen, denn dies weist auf neurologisch bedingte Anfälle hin. Diese können wiederum durch entsprechende Medikamente so gut behandelt werden, das bis zu 70 Prozent der Patienten in der Folge ohne weitere Anfälle leben können.

Psychogene Anfälle diagnostizieren

Bei psychogenen Anfällen hingegen liegen keine erhöhten Prolaktinwerte vor und diese Form der Epilepsie kann auch nicht durch Medikamente behandelt werden. Ursächlich sind hier seelische Belastungen.

Eine Überprüfung der Leber- und Nierenwerte kann ebenfalls wichtige Hinweise darauf liefern, ob eine psychogene oder eine neurologische Form der Epilepsie vorliegt.

Halbjährliche Blutkontrolle empfohlen

Experten der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN) raten Patienten außerdem dazu, ihr Blutbild mindestens einmal in sechs Monaten kontrollieren zu lassen. Damit können Langzeitschäden der Gesundheit durch die Einnahme von Medikamenten frühzeitig erkannt und verhindert werden.

In Deutschland erkranken jährlich rund 380.000 Menschen neu an Epilepsie.