Nicht heilen, aber schlafen legen - Krebszellen können betäubt werden

Forscher wollen die Vermehrung der Krebszellen und das Wachstum des Tumors auf Dauer unterbinden

Von Cornelia Scherpe
7. Februar 2013

In vielen Fällen kann Krebs heutzutage schon gut behandelt werden. Gerade wenn er frühzeitig erkannt wird, haben die Ärzte diverse Möglichkeiten, um die bösartigen Zellen aus dem Körper zu entfernen. Allerdings fürchten sich Mediziner wie auch Patienten vor einem Rückfall.

Neues Therapiekonzept

Dieser kann entstehen, wenn noch Krebszellen im Organismus zurückbleiben und sich mit der Zeit wieder so stark vermehren, dass neue Tumore entstehen. Doch wenn man sie nicht zerstören kann, was soll man dann damit tun?

Genau dieser Frage sind Forscher nachgegangen und haben ein neues Therapiekonzept entwickelt. Sie wollen die Krebszellen nicht komplett vernichten, sondern gezielt betäuben. Der Sinn liegt darin, dass das Wachstum eines Geschwürs komplett eingestellt wird und auch die Bildung von Metastasen kein Thema mehr ist.

Lähmung durch Schlafinjektion

Die Idee, die bösartigen Zellen in einen Dauerschlaf zu versetzen, haben die Forscher sich beim menschlichen Immunsystem abgeschaut. Dieses greift Krebszellen nämlich nicht nur an, um sie zu zerstören, sondern lähmt sie auch mit einer Art Schlafinjektion.

Die Vermehrung der Zellen und damit auch das Wachstum des Tumors werden auf Dauer unterbunden und der Körper zwar nicht geheilt, aber in seinem aktuellen stabilen Zustand gehalten. Nun arbeitet man an einer Methode, den Körper bei diesem Schritt der Bekämpfung zu unterstützen und damit eine völlig neue Therapieform zu erschaffen.

Risikoarmes Konzept

Die bisherige Maxime, dass Krebs in jedem Fall zerstört werden muss, wird schon einige Zeit nicht mehr von allen Medizinern geteilt. Die Nebenwirkungen für die gesunden Zellen sind oft einfach zu hoch. Das neue Konzept aber wäre, zumindest in der bisherigen Theorie, sehr risikoarm.