Schlaganfälle verändern das Leben: Fast jeder Dritte von Depressionen betroffen

Von Nicole Freialdenhoven
5. November 2013

Viele Menschen trifft es wie ein Blitz aus heiterem Himmel: Ein Schlaganfall verändert das gesamte Leben von einer Sekunde zur Nächsten und lässt viele Betroffene mit lebenslangen körperlichen Einschränkungen zurück. Das darunter viele Menschen leiden, liegt auf der Hand. Einer Studie der Berliner Charité zufolge leiden rund 30 Prozent der Schlaganfall-Patienten unter einer sogenannten Post Stroke Depression (PSD), einer Depression, die nach dem Schlaganfall auftritt.

Die Mediziner riefen anlässlich des "Welt-Schlaganfall-Tages" am 29. Oktober zu mehr Sensibilität im Umgang mit den Patienten auf. Noch immer konzentrieren sich viele Ärzte bei der Behandlung von Schlaganfallopfern auf die körperlichen Folgeschäden und achten gar nicht darauf, ob möglicherweise eine PSD vorliegt. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Betroffene aufgrund von Lähmungen und Sprachstörungen nicht in der Lage sind, ihre Gefühle eindeutig zu äußern. Ist jemand mit Lähmungen ans Bett gefesselt, ist es schwer körperliche Hilflosigkeit von depressiver Antriebslosigkeit zu unterscheiden.

Neurologen vermuten, dass die PSD nicht nur aufgrund der äußerlichen Umstände und der plötzlichen Veränderungen im Leben der Betroffenen entsteht. Auch durch die Schädigungen in bestimmten Regionen des Gehirns kann es zu PSD kommen. Eine Rehabilitation kann jedoch nur erfolgreich sein, wenn der Patient aktiv und positiv mitarbeitet. Die Erkennung und Behandlung der PSD hat daher großen Einfluss auf die körperliche Genesung der Betroffenen.