Schlechte Wirtschaftslage bei der Geburt erhöht Risiko für Demenz

Von Dörte Rösler
15. Januar 2014

Die Ursachen von Demenz sind vielfältig. Einen interessanten Blick auf den Zusammenhang von Wohlstand und Denkvermögen bietet eine Studie vom Rostocker Zentrum zur Erforschung des demografischen Wandels. In einer Langzeitberechnung fanden die Wissenschaftler heraus, dass Menschen, die während einer Rezession geboren wurden, später häufiger an Demenz erkrankten.

Zahl der Demenzkranken wird drastisch zunehmen

Derzeit leben in Deutschland rund 1,4 Millionen Demenzkranke. In den kommenden vierzig Jahren wird sich die Zahl nach Schätzung von Experten verdoppeln. Je mehr die Wissenschaftler über die Entstehung der Krankheit wissen, desto besser lässt sich vorbeugen.

Ursachenforschung

Um zu verstehen, welche Faktoren die Entstehung einer Demenz begünstigen analysierten die Forscher Daten von 17.000 Menschen die zwischen 1900 und 1945 geboren wurden. Die Teilnehmer stammten aus zehn Ländern - Jahrgänge, in denen dort Krieg herrschte, wurden aus der Bewertung ausgenommen.

Unerwartete Ergebnisse

Das Resultat überrascht: wer in eine boomende Wirtschaft hineingeboren wurde, konnte sich im Alter sprachlich gewandter ausdrücken, hatte ein besseres Gedächtnis und konnte besser rechnen. Bei den deutschen Teilnehmern war dieser Zusammenhang besonders groß.

Rezessions-Kinder eindeutig demenzanfälliger

Als Ursachen für das erhöhte Demenzrisiko für "Rezessions-Kindern" sehen die Wissenschaftler die schlechtere Ernährung, häufigere Krankheiten und Stress aufgrund von finanziellen Sorgen in der Familie.