Skandal um billige Brustimplantate - PIP-Chef Jean-Claude Mas zu vier Jahren Haft verurteilt
Vor einigen Monaten hat der französische Brustimplantat-Hersteller PIP für einen weltweiten Skandal gesorgt, nachdem bekannt wurde, dass die Implantate mit billigem Industrie-Silikon hergestellt wurden. Insgesamt haben mehr als 7.000 Frauen, die sich die Implantate einsetzen lassen hatten, gegen die Firma geklagt.
Vier Jahre Haft und 75.000 Euro Bußgeld
Nun wurde der Firmenchef Jean-Claude Mas von einem Gericht in Marseille zu einer Haftstrafe von vier Jahren, sowie einem Bußgeld in Höhe von 75.000 Euro veurteilt. Der 74-Jährige wurde der Täuschung und des Betrugs in zahlreichen Fällen schuldig gesprochen. Nebenkläger in dem Fall war der TÜV Rheinland, der für die Kontrolle des mittlerweile insolventen Unternehmens zuständig war. Neben Mas wurden auch gegen vier ehemalige PIP-Mitarbeiter Strafen verhängt. Gegen Mas laufen zudem weitere Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung und betrügerischem Bankrott.
Ungewisse Entschädiung
Das Gericht forderte den 74-Jährigen außerdem auf, alle Opfer finanziell zu entschädigen. Da Mas jedoch pleite und seine Firma bankrott ist, ist noch unklar, wer die Entschädigungen leisten soll. Mas' Strafverteidiger kündigte sofort nach der Urteilsverkündung an, ein Berufungsverfahren einleiten zu wollen.
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