Wie finde ich die richtige Therapie? Tipps zur Orientierung

Von Dörte Rösler
18. Oktober 2013

Immer mehr Deutsche sind bereit, sich bei psychischen Problemen professionelle Hilfe zu holen. Mit dem Entschluss zur Therapie ist bereits ein wichtiger Schritt getan. Die Suche nach einem passenden Therapeuten und der Therapiebeginn können aber neue Probleme aufwerfen.

verschiedene Therapieformen und wann sie sinnvoll sind

Wer Hilfe sucht, sieht sich einer Vielzahl an Fachbegriffen und Methoden gegenüber. Von Kurzzeit-Verfahren wie der Verhaltenstherapie über die klassische Psychotherapie bis zur langjährigen Psychoanalyse. Je nach psychischer Störung bieten sich unterschiedliche Methoden an.

Die Verhaltenstherapie beschäftigt sich zum Beispiel weniger mit der Vergangenheit des Patienten. Sie orientiert sich aktuellen Problemen und sucht praktikable Lösungen. Bewährt hat sich das Verfahren deshalb bei Angst- oder Zwangsstörungen. Bei Depressionen empfiehlt sich eher eine längerfristige Psychotherapie, die mehr Zeit für die Auseinandersetzung mit der Lebensgeschichte bietet.

Tipps für die Therapeutensuche

Wenn die Entscheidung für eine Therapieform gefallen ist, folgt oft eine mehrmonatige Wartezeit. Denn es gibt zwar viele gut ausgebildete Therapeuten, aber nicht alle haben einen Kassensitz. Darum sollten Betroffene sich bei mehreren Therapeuten anmelden. Wer den Besuch zeitlich flexibel einrichten kann, erhöht seine Chancen.

Beim ersten Termin handelt es sich um eine unverbindliche Probestunde. Und auch die nachfolgenden fünf Gespräche verpflichten noch nicht zu einer Behandlung. Wenn die Chemie nicht stimmt, sollte man es deshalb bei einem anderen Fachmann versuchen. Das ist allemal besser als die Behandlung einfach abzubrechen. Denn zwei von drei Patienten empfinden nach der Therapie mehr Lebensfreude und ein stärkeres Selbstwertgefühl.