Luftverschmutzung verkürzt Lebenserwartung um 8 Monate - kleinste Partikel sind am gefährlichsten

Von Dörte Rösler
11. Dezember 2013

Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt vor den Folgen der Luftverschmutzung. Angesichts aktueller Zahlen empfehlen die Gesundheitswächter, den Grenzwert für Feinstaub auf zehn Mikrogramm pro Kubikmeter zu beschränken. Eine internationale Studie zeigt, wie gefährlich vor allem die kleinsten Partikel für Lunge und Kreislauf sein können.

Grenzwerte für Feinstaubpartikel zu hoch?

Für Feinstaubpartikel unter 2,5 Mikrometer Durchmesser gilt in der EU bisher ein Grenzwert von 25 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Eine Meta-Analyse von 22 Einzelstudien mit Daten von mehr als 367.000 Personen kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass auch schon eine niedrigere Belastung die Gesundheit beeinträchtigt.

Kleinstpartikel gelangen tief in die Lunge

Durch ihre geringe Größe gelangen die Partikel bis tief in die Lunge, teilweise sind sie sogar im Blut nachweisbar. Mögliche Folgen: Asthma, Krebs, Allergien und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Steigt die Belastung um 5 Mikrogramm pro Kubikmeter, erhöht sich auch das Todesrisiko um sieben Prozent.

Die WHO hat Luftverschmutzung deshalb offiziell als Krebsursache anerkannt. Allein im Jahr 2010 sind mehr als 220.000 Menschen an Lungenkrebs gestorben. Wer in einer Region mit Luftverschmutzung lebt, hat dadurch eine um 8 Monate verkürzte Lebenserwartung. Für die am stärksten belasteten Städte errechneten die Studienautoren eine Verkürzung von bis zu zwei Jahren.