Neue Kombi-Therapie verbessert Prognose bei Hautkrebs

Von Cornelia Scherpe
8. Oktober 2014

Bösartiger Hautkrebs muss schnell und intensiv therapiert werden, damit der Patient eine vergleichsweise gute Prognose hat.

BRAF-Hemmer

Rund 50 Prozent aller Melanome besitzen eine bestimmte Mutation, die die Krebszellen aggressiv wachsen lässt. Diese Mutation sitzt im Gen "BRAF" und stellt den Stoffwechsel zugunsten des Krebswachstums um.

Genau an dieser Stellte setzt eine bereits bekannte Therapie an. Die Ärzte setzen dafür Hemmstoffe gegen BRAF ein, die BRAF-Inhibitoren namens "Dabrafenib" und "Vemurafenib". Beide Wirkstoffe verbessern die Prognose aber nur kurz, da der Krebs dagegen schnell resistent wird.

Kombi-Therapie mit MEK-Inhibitoren

Forscher stellten sich diesem Problem und entwickelten eine neue Gruppe von Hemmstoffen, die sich auf einen anderen Bestandteil des bösartigen Stoffwechsels konzentrieren. Diese MEK-Inhibitoren sollen nun als Kombi-Therapie gemeinsam mit den BRAF-Hemmern vergeben werden und den Patienten so eine verbesserte Prognose schenken.

Studien zur Kombi-Therapie

In zwei ersten Studien wurde der Nutzen bereits sichtbar. Im Versuch mit 495 Freiwilligen, die bisher noch keine andere Therapie gegen ihren Hautkrebs erhalten hatten, bekamen alle Patienten für einen Monat den BRAF-Hemmer "Vemurafenib". Die Hälfte von ihnen erhielt außerdem den MEK-Hemmer "Cobimetinib".

Nun wurde ermittelt, wie lang das progressionsfreie Überleben der Patienten anhielt. Das ist der Zeitraum, in dem sich das Leiden nicht weiter verschlechtert. Unter der normalen Behandlung mit dem BRAF-Hemmer lag die Zeit im Schnitt bei 6,2 Monaten. Dank der Kombi-Therapie verlängerte sie sich in der zweiten Gruppe um über drei Monate auf 9,9 Monate.

Auch in der zweiten Studie mit 423 Freiwilligen stieg das progressionsfreie Überleben von 8,8 Monaten auf 9,3 Monate. Hier war ein anderer MEK-Inhibitor namens "Trametinib" zum Einsatz gekommen.

Der zweite Wirkstoff bringt damit einen geringeren Vorteil, ist jedoch noch immer besser als die bisherige Standardtherapie.

In beiden Studien mussten die Patienten allerdings Nebenwirkungen wie hohes Fieber in Kauf nehmen.