Übler Aussetzer über Vergewaltigung: Politiker fordern Rücktritt von indischem Polizei-Chef

Von Ingrid Neufeld
14. November 2013

Vergewaltigungen sind brutal und menschenverachtend. Immer wieder sterben Betroffene an den Folgen. Wie vor einigen Monaten, als in Indien eine 23-jährige den Folgen einer Vergewaltigung erlag.

Angebliches Sprichwort als Auslöser

Der Chef der indischen Bundespolizeibehörde CBI, Ranjit Sinha, geht nicht besonders sensibel mit diesem Thema um. So wird er derzeit mit den Worten zitiert: "Wenn man eine Vergewaltigung nicht verhindern kann, sollte man sie genießen."

Auch wenn diese Aussage im Zusammenhang mit Wettgeschäften fiel, so ist es doch eine Aussage, die dem brutalen Umgang indischer Männer mit Frauen Vorschub leistet. Sinha verteidigte sich mit dem Hinweis er habe "nur ein Sprichwort verwendet, um etwas zu veranschaulichen".

Zweifel an rechtsstaatlicher Gesinnung

Doch mehrere Politiker distanzieren sich von ihm und wollen seinen Rücktritt. Auch über Twitter konnte man die Empörung über den Polizeichef mitverfolgen. Die Rücktrittsforderungen sind verständlich, zumal vergewaltigte Frauen ein Recht auf Aufklärung und Schutz haben. Ob das mit einem Polizeichef wie Ranjit Sinha gewährleistet ist, wird in der Öffentlichkeit bezweifelt.