Uli Hoeneß im Gefängnis - Niedergang und Aussichten des Fußball-Idols

Von Dörte Rösler
3. Juni 2014

Uli Hoeneß hat seine Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt Landsberg angetreten. Vor knapp drei Monaten war der Ex-Bayernboss wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Eine Entlassung ist frühestens im Herbst 2016 möglich.

Wie viel Steuern Uli Hoeneß tatsächlich hinterzogen hat, blieb im Verfahren ungeklärt. Das Gericht ging von 28,5 Millionen Euro aus, die der Bayern-Manager in den Jahren 2003 bis 2009 auf einem Schweizer Konto versteckt hatte. Von diesem Konto betrieb er jahrelang Zockereien, die ihm teilweise riesige Gewinne einbrachten - aber auch Verluste.

Hoeneß könnte schon nach zwei Jahren und vier Monaten entlassen werden

Eine Selbstanzeige von Hoeneß aus dem Jahr 2013 war juristisch nicht wirksam. Die Offenlegung der Finanzen und die bisherige Lebensleistung von Uli Hoeneß wirkten sich jedoch mildernd auf die Urteilshöhe aus. Eine Revision lehnte der 62-Jährige ab. Da der Haftbefehl aufgrund mangelnder Flucht- und Wiederholungsgefahr außer Vollzug gesetzt war, konnte er aber bis jetzt in Freiheit bleiben.

Auf dem Papier endet die Haft am 2. Januar 2018. Bei guter Führung könnte Uli Hoeneß jedoch schon nach zwei Jahren und vier Monaten entlassen werden. Zudem ist es wahrscheinlich, dass er bald tagsüber Freigang bekommt und nur nachts in die Zelle zurück muss.

Besuch darf er nur zweimal im Monat empfangen, jeweils für zwei Stunden. Die Fußballspiele der WM wird er voraussichtlich in einem Gemeinschaftsraum mit den anderen Häftlingen schauen - wenn diese nicht lieber einen Krimi sehen wollen.