Neues Medikament gegen Cholesterin bringt Hoffnung für therapieresistente Patienten

Von Cornelia Scherpe
11. September 2014

Während man vom HDL-Cholesterin im Grunde nie genug haben kann, sollte von seinem "bösen Bruder" LDL-Cholesterin besser wenig im Körper sein. Wessen Fettstoffwechsel jedoch gestört ist, der hat ständig zu viel LDL-Cholesterin und muss damit in Therapie.

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, den Cholesterinspiegel zu senken, doch manche Patienten sprechen auf die Therapien nicht an. Für all diese könnte es in Zukunft endlich eine neue Alternative geben.

Wirkstoff "Alirocumab"

Der neue Wirkstoff "Alirocumab" hat sich bereits in vier Studien als außerordentlich wirksam herausgestellt. Es handelt sich dabei um einen monoklonalen Antikörper, der als PCSK9-Hemmer dient.

PCSK9 kommt im menschlichen Körper vor und ist ein Enzym. Es dient dazu, den Spiegel an LDL-Cholesterin im Organismus zu kontrollieren und zu steuern.

Studien zur Wirksamkeit von Alirocumab

In allen vier Studien zeigte sich, dass der Einsatz des neuen PCSK9-Hemmers den Spiegel im Blut effektiv senkt. In einem Versuch mit 720 Freiwilligen war der Wert an LDL-Cholesterin nach 24 Wochen um beachtliche 51 Prozent gesunken - in der Kontrollgruppe dagegen nur um 21 Prozent.

In zwei weiteren Studien mit insgesamt 735 Probanden erzielte man vergleichbare Ergebnisse. Im Vergleich zu den Placebogruppen mit wenig Senkung kam man hier auf eine Reduktion des LDL-Cholesterins um 51 bzw. 58 Prozent.

Eine vierte Studie untersuchte die Sicherheit des neuen Wirkstoffes bei 2.341 Freiwilligen. Hier sank das Cholesterin nach insgesamt 52 Wochen sogar um 61 Prozent und es traten kaum Nebenwirkungen auf.

Die Probleme, die die Patienten erlebten, traten ebenso in der Placebogruppe auf, weswegen die Forscher von einem Placeboeffekt ausgehen. Der PCSK9-Hemmer ist demnach gut verträglich. Zudem nahm das Risiko für Cholesterin-Folgeschäden wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall um 54 Prozent ab.